Ins Universum (oder in die genetische Psyche, oder in die memetische Kultur) sind Leitlinien eingewebt, die dem Menschen als edle Wahrheit inhärent sind: man verhalte sich ihnen gemäß, und alles ist richtig und gut. Wahrhaftigkeit ist nicht dasselbe wie Wahrheit: sie ist edler, weniger profan als Letztere. Menschen haben ein – nicht kulturinvariantes – Verhältnis zu ihr, sie spüren sie, sie empfinden sie als die höchste Handlungsleitlinie, viel höher als Götter und Glauben und Schriften: “spüren” ist hier das beste falsche Wort, eigentlich ist hier ein anderes Organ angesprochen, oder das Selbst selbst: sie ist irgendwie da, ihre Existenz nicht anzweifelbar (was für ihre konkrete Auslegung nicht unbedingt zutreffen mag).