Irre

Fragmente in Listenform

  1. Was immer kein Modell ist, ist real.
    • Kein Aspekt der Realität kann positiv formuliert werden – es wird dadurch sofort zu einem Modell.
    • Daher wird hier Realität negativ formuliert.
      • Auf Definitionen, die hier vielleicht erwartet werden, verzichte ich gänzlich: ich bin im Club des späten Wittgenstein.
  2. Alle Modelle sind falsch1.
    • Wir ersetzen in der Praxis daher den Begriff des „wahr“ durch den des „wahr genug“.
  3. Von Modellen, die auf einem Außen basieren, dem keine Realität zukommen kann, wird abgeraten.
    • Wir nennen so ein Außen ein Virtuelles Außen, oder VA.
    • Es gibt kein absolutes „Außen“. „Außen“ ist ein Konzept, das einen Blick von noch weiter außen voraussetzt, ad infinitum.
  4. Wir (die Menschen) streben stets danach – in Diskursen, im Denken, in Diskussionen, im Medienkonsum – unsere Modelle zu konsolidieren, widerspruchsfreier zu machen, vor allem aber zu bestätigen.
    • Werden unsere Modelle angezweifelt, angegriffen, oder widerlegt, leisten wir Widerstand.
    • Wir wählen unseren Medienkonsum danach aus, ob unsere Modelle bestätigt werden.
    • Um zu wachsen, müssen wir das Gegenteil tun: wir müssen uns dafür öffnen, unsere Modelle zu modifizieren, zu zerstören, zu erneuern.
  1. George Box zugeschrieben